Hier finden Sie die Besprechungen der 15 Filme des aktuellen Programms. Wenn Sie sich Besprechungen aus früheren Programmen ansehen möchten steht Ihnen unser 3372 Einträge umfassendes Filmarchiv zur Verfügung.
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20.000 Arten von Bienen (E 2023, 128 Minuten, ab 6) Das achtjährige Kind einer baskischen Familie wehrt sich dagegen, ein Junge zu sein, und will als Mädchen wahrgenommen werden. Seine hilflosen Eltern klammern sich zunächst an die Annahme, es nur mit einer Phase oder fixen Idee zu tun zu haben, doch beim Urlaub im Heimatort der Mutter offenbart sich die Identitätskrise immer stärker. Derweil haben auch die anderen Familienmitglieder mit ihrem Dasein zu ringen. Das Spielfilmdebüt der baskischen Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren ist ein sonniges, wunderbar einfühlsames Werk: "Ein vielschichtiges und differenziertes Drama, in dem die Identitätssuche eines Transkindes kunstvoll mit den anderen Erzählsträngen um die Familie verwoben ist." (Filmdienst) Trailer suchen | ||
Alles steht Kopf 2 (USA 2024, 96 Minuten, ab 0) Als die 11-jährige Riley wegen des Umzugs ihrer Familie in eine existenzielle Krise geriet, kämpften in ihrem Kopf die Emotionen Freude, Kummer, Wut, Ekel und Angst um die Vorherrschaft, bis sie sich am Ende auf ein friedliches Miteinander einigen konnten. Doch mit der Ruhe in der Steuerzentrale ist es abrupt vorbei, als die nunmehr 13-jährige Riley in die Pubertät gerät und neue Emotionen das Kommando übernehmen: Zweifel hat nicht nur ihre Kollegen Neid, Penlich und Ennui im Schlepptau, sondern übernimmt auch gleich das Kommando. Das führt dazu, dass sich Riley massiv verändert und das ausgerechnet an dem Wochenende, als sich ihre Aufnahme ins Eishockey-Team entscheidet und erste Freundschaften für die weiterführende Schule geschlossen werden. Da muss Freude gegensteuern. Zu blöd, dass Zweifel sie und die anderen Ur-Emotionen aus der Schaltzentrale geworfen hat. „‘Alles steht Kopf‘ war damals so originell und überraschend, das lässt sich schlicht nicht wiederholen. Trotzdem ist ‚Alles steht Kopf 2‘ eine absolut würdige Fortsetzung, gerade weil der Film die unterschiedlichen Gefühle in all ihrer Komplexität erfreulich ernst nimmt und auch die unerfreulicheren Seiten des Lebens und der Pubertät ihren verdienten Platz erhalten!“ (Filmstarts) Trailer suchen | ||
Die Gleichung ihres Lebens (F/CH 2023, 114 Minuten, ab 12) Die Zukunft von Marguerite (Ella Rumpf), einer brillanten Mathematikstudentin an der prestigeträchtigen Pariser École Normale Supérieure, scheint vorgezeichnet zu sein. Als einziges Mädchen in ihrem Jahrgang schließt sie ihre Dissertation ab, die sie dann nur noch vor einer Gruppe von Wissenschaftlern verteidigen muss. Doch als ihr bei der Präsentation ihrer Thesen ein fataler Fehler nachgewiesen wird, wendet sich ihr Doktorvater von ihr ab. Gedemütigt gibt sie ihre Doktorandenstelle auf und schmeißt ihr Studium hin. Sie sucht sich einen anspruchslosen Job und zieht mit einer Tänzerin in eine WG. Doch die Mathematik lässt sie nicht los: zunächst durch ihre Begabung fürs Mahjongg-Spielen und bald auch wieder mit frischem Elan bei ihrer Dissertation. Die Regisseurin Anna Novion schuf „ein vielschichtiges Drama um eine hochbegabte Mathematikdoktorandin, die sich in ihrem Fach, aber auch im Leben erst noch emanzipieren muss.“ (Filmdienst) Trailer suchen | ||
Ein ganzes Leben (D 2023, 115 Minuten, ab 12) Die österreichischen Alpen um 1900. Niemand weiß genau, wie alt der Waisenjunge Andreas Egger ist, als er ins Tal auf den Hof vom Kranzstocker (Andreas Lust) kommt. Dem gottesfürchtigen, aber gewalttätigen Bauern taugt der Knabe nur als billige Hilfskraft. Allein die alte Ahnl (Marianne Sägebrecht) bringt ihm etwas Fürsorge entgegen. Als sie stirbt, schließt sich der inzwischen erwachsene Egger (Stefan Gorski) einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Seilbahnen baut, die auch Elektrizität und Touristen ins Tal bringen soll. Mit seinem Lohn pachtet Egger eine schlichte Holzhütte hoch oben in den Bergen, wo er sich und seiner großen Liebe Marie (Julia Franz Richter) ein Zuhause schafft. Doch das gemeinsame Glück ist nur von kurzer Daue. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Seethaler schuf Regisseur Hans Steinbichler („Das Tagebuch der Anne Frank“) eine beklemmende Passionsgeschichte, die „bis zur Schmerzgrenze kantig von einem einfachen Mann erzählt, der sich trotz aller Katastrophen das Staunen über die Schönheit des Daseins bewahrt hat. Eine existenzielle Achterbahnfahrt von hoher schauspielerischer und inszenatorischer Qualität, die auch eine Ode an die Südtiroler Berge und ihren eigenwilligen Menschenschlag ist.“ (Filmdienst) Der Eintritt beträgt im Parkett nur 6,00 EUR und auf dem Balkon nur 8,00 EUR. Trailer suchen | ||
Green Border (PL/CZ/F/B 2023, 152 Minuten, ab 12) Trailer suchen | ||
In Liebe lassen (F 2021, 124 Minuten, ab 12) Der Schauspiellehrer Benjamin (Benoît Magimel) wird von seinen Schülern geschätzt und geliebt, weil er ihnen hilft, zu ihren innersten Gefühlen und Ängsten vorzudringen und sie kreativ einzusetzen. Als der 40-Jährige erfährt, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist, handelt er selbst genau entgegensetzt: Er weigert sich die Diagnose zu akzeptieren und nimmt die Hilfsangebote seiner Mutter (Catherine Deneuve) nur widerwillig an. Erst durch ihren Kontakt zu dem renommierten Onkologen Dr. Eddé (Dr. Gabriel Sara) und seiner Assistentin Eugénie (Cécile de France) gelingt es, dass Benjamin sich seiner Krankheit stellt und einer Behandlung zustimmt. Es bleiben ihm vier Jahreszeiten, ein Jahr, um seinen Frieden mit dem Tod zu schließen Das Drama der Regisseurin Emmanuelle Bercot begleitet auf höchst einfühlsame Weise den Leidens- und Sterbeprozess, der zu eineer emotionalen Achterbahgn für alle Beteiligten wird. Der Eintritt berägt im Parkett nur 6,00 EUR und auf dem Balkon 8,00 EUR. Trailer suchen | ||
King´s Land (DK/S/N/D 2023, 128 Minuten, ab 16) Der pensionierte Hauptmann Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) folgt im Sommer 1755 dem Ruf des dänischen Königs, der die dornige Heide des Jütlands urbar gemacht haben möchte. Bisher ist noch jeder bei dem Versuch gescheitert, das öde Land zu kultivieren. Doch Ludvig Kahlen ist wild entschlossen, schließlich winkt ihm, wenn er erfolgreich ist, der Aufstieg in den Adelsstand. Doch seinem Nachbarn, dem machthungrigen Gutsherren Frederik De Schinkel, ist jedes noch so brutale Mittel recht, um Kahlens Vorhaben zu stoppen. Das prächtig ausgestattete und in großen Bildern erzählte Historienepos erzählt, einem Western nicht unähnlich, eine zeitlose Geschichte von Idealismus, Rache und Liebe. Ausgezeichnet mit drei Europäischen Filmpreisen 2023! Trailer suchen | ||
Mein fabelhaftes Verbrechen (F 2023, 103 Minuten, ab 12) Die Schauspielerin Madeleine wird in den 1930er-Jahren bei einem Vorsprechen von einem Theaterproduzenten belästigt, der kurz danach ermordet wird. Auf Anraten ihrer besten Freundin, der Anwältin Pauline, bekennt sich Madeleine schuldig, plädiert allerdings auf Notwehr. Es folgt ein Aufsehen erregender Prozess, in dem Madeleine freigesprochen und in der Folge als neuer Star mit lukrativen Rollenangeboten überhäuft wird. Doch dann taucht eine Zeugin des Verbrechens auf, die behauptet, die Wahrheit zu kennen. Regisseur François Ozon („8 Frauen“) schuf „eine mit viel Lust an süffisanter Übertreibung in Szene gesetzte Hommage an US-Screwball-Comedys, die temporeich und mit einem großartigen Ensemble unterhält.“ (Filmdienst) Trailer suchen | ||
Morgen ist auch noch ein Tag (I 2023, 119 Minuten, ab 12) Italien, 1946. In einem Wohnblock in Rom lebt Delia (Paola Cortellesi) ein entbehrungsreiches Leben: Ihr Mann Ivano (Valerio Mastandrea) geht zur Arbeit, Delia kümmert sich um den kranken Großvater und die drei Kinder, zwei kleinere Jungs und die fast erwachsene Marcella (Romana Maggiora Vergano), bessert zusätzlich das stets zu knappe Geld mit allerlei kleinen Jobs auf - und wird bei jeder Gelegenheit von ihrem Mann geschlagen „Kaum zu glauben, dass es Paola Cortellesi als Hauptdarstellerin, Co-Autorin und Regisseurin in Personalunion gelang, aus diesem Stoff einen geradezu beschwingten, am Ende durch und durch optimistischen Stoff zu machen.“ (Programmkino.de) „Der in schwarz-weiß gedrehte Film besticht durch einen enormen Einfallsreichtum, den geschickten Einsatz verschiedenster Erzählelemente, herausragende Darsteller, einen mitreißenden Soundtrack, schmerzhafte Aktualität und eine Haltung, die auf Bürger- und Gemeinsinn wie gesamtgesellschaftliche Lösungen setzt.“ (Filmdienst) „Mit einem Finale, das so überraschend, mitreißend und lebensbejahend ist, wird man in diesem Kinojahr wohl kein zweites Mal beschenkt werden. Ein flammendes Plädoyer für Selbstbestimmung!“ (epd Film) Trailer suchen | ||
Nur noch ein einziges Mal - It Ends With Us (USA 2024, 131 Minuten, ab 12) Trailer suchen | ||
Perfect Days (J 2023, 124 Minuten, ab 0) Hirayama (Koji Yakusho) arbeitet als Toilettenreiniger in Tokio. Er hört Musik auf Kassetten, liebt Bücher und fotografiert gerne Bäume. Mit seinem einfachen Leben scheint er zufrieden zu sein, doch eine Reihe von zufälligen Begegnungen erinnert ihn immer wieder auch an seine Vergangenheit. Mit seinem schönsten Spielfilm seit 30 Jahren verneigt sich Regisseur Wim Wenders („Paris, Texas“) vor dem japanischen Kino: ‘Perfect Days‘ ist eine tief berührende und poetische Betrachtung über die Schönheit der alltäglichen Welt und die Einzigartigkeit eines jeden Menschen." Trailer suchen | ||
Rose - Eine unvergessliche Reise nach Paris (DK 2022, 106 Minuten, ab 12) Trailer suchen | ||
Schmetterlinge im Ohr (F 2022, 94 Minuten, ab 0) Der 50jährige Lehrer Antoine (Pascal Elbé) hat nur Ärger: Seine Schüler fordern mehr Aufmerksamkeit, seine Kollegen beklagen sein Desinteresse und seine Freundin verlässt ihn. Vor allem aber nervt ihn seine neue Nachbarin Claire (Sandrine Kiberlain), die sich über seine laute Musik und das permanente Klingelns eines Weckers aufregt. Was Antonie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: er ist schwerhörig! Dank des neuen Hörgeräts erlebt Antoine die Welt um ihn herum viel eindringlicher - was ihn gleichermaßen fasziniert wie abschreckt. Die romantische Komödie punktet nicht nur mit viel Charme und liebenswertem Humor, sie zeigt auch mit Hilfe der Tonspur, wie es für einen Menschen ist, durch das Wieder-Hören die Welt neu zu erleben! Der Eintritt beträgt im Parkett nur 6,00 EUR und auf dem Balkon nur 8,00 EUR. Trailer suchen | ||
The Quiet Girl (IRL 2022, 96 Minuten, ab 12) Irland, 1981: Als erneut Nachwuchs ins Haus steht, wird die von ihrer Eltern vernachlässigte neunjährige Cáit über die Sommerferien zu Verwandten geschickt. Bei dem Ehepaar mittleren Alters erfährt das Mädchen eine bis dato unbekannte Wärme und Zuneigung, die es aus seiner schmerzhaften Erstarrung befreien. Und doch gibt es auch hier, in der Idylle der irischen Provinz, Hinweise auf Schmerz und Verlust. „Der leise, zurückhaltende Film über eine Kindheit und die Poesie eines Sommers benötigt nur wenige Dialoge und nähert sich mit sensibler Bildsprache der Wahrnehmung seiner Hauptfigur an.“ (Filmdienst) Trailer suchen | ||
The Zone Of Interest (USA/GB 2023, 105 Minuten, ab 12) Hedwig (Sandra Hüller) und Rudolf Höß (Christian Friedel) führen ein beschauliches Leben in der polnischen Provinz. Hedwig kümmert sich mit Freude um die fünf Kinder, den Haushalt und den Garten, während Rudolf täglich zur Arbeit geht. Weit hat er es nicht, denn direkt hinter dem schmucken Haus erheben sich die Mauern des Konzentrationslagers Auschwitz, dessen Kommandant Höß von 1940 bis 1943 ist. Auf dem gleichnamigen Roman von Martin Amis fußend, seziert das Drama von Regisseur Jonathan Glazer „in nüchternen, undramatischen Bildern die verstörende Normalität der Täter, die sich im Schatten der Todesfabrik ein Paradies erschaffen haben. Die Radikalität und Wucht des schockierenden Films resultieren aus seinen schwer erträglichen Kippbildern zwischen Alltag und Schrecken, in die die Realität der Vernichtung nur über die Tonspur dringt.“(Filmdienst) Ausgezeichnet mit zwei Oscars 2024 als „Bester internationaler Film“ und für den „Besten Ton“! Trailer suchen |